So fing es 1992 an.

Einige Kunsthandwerkerinnen aus der Jülicher Region beschließen:
Der Ess- und Wohnbereich im Haus Kühnlein wird zum Ausstellungsraum umfunktioniert.

Ein Ehemann hat den Start der Ausstellung
in einem Gedicht festgehalten:

Krauthausen, den 20. 11. 1992

Hymne
An unsere holden Frauen

Der Tag ist da, wo mit viel Schwung,
Eröffnet wird die Ausstellung.
Die Männer stöhnen schon voll Frust.
Sie teilten nicht der Frauen Lust,
Als diese in den letzten Wochen
Im Tonbrei matschten, statt zu kochen.

Zwar glüht der Herd, doch kocht kein Brei,
Fixiert ward' Seidenmalerei.
Sie werkelten, ohne zu rasten.
Die Männer konnten ruhig fasten.
Denn was ist schnöde Essensgier
Verglichen mit den Werken hier!

Auch sehn sie in der Ausstellung
'nen Akt der Selbstverwirklichung.
Drum stimmt jetzt an mit lautem Ton:
"Hoch leb' die Emanzipation!!!"
 

 ... und noch ein Gedicht

Wenn das Laub fällt von den Bäumen
und der Winter wieder naht,
sollte man es nicht versäumen,
zu folgen einem altbewährten Rat:

Laßt alle anderen Termine sausen,
kommt zum Kunstmarkt nach Krauthausen!
Schauet was manch fleiß'ge Künstlerhand geschafft
mit viel Geschick, Ausdauer und auch Kraft.

Da liegt sie nun, die ganze Pracht,
auf daß es Euch viel Freude macht.
Da sieht man Tücher aus bunter Seide,
manch andere hübsche Dinge und auch tönernes Geschmeide.
 
Und wenn man an die viele Arbeit denkt,
ist's bei diesen Preisen halb geschenkt.
Darum zögert nicht und kaufet, liebe Leute,
bloß nicht morgen, lieber heute.

Denn nach den Erfahrungen vom vergang'nen Jahr
ist morgen nicht mehr alles da.
Darum liege ich mit diesem Tip nicht daneben:
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!

....meint der Ehemann einer Künstlerin.

Bald wurden mehr Künstlerinnen und Künstler zur Ausstellung eingeladen und Garten und Terrasse wurden für Metall- und Keramikobjekte zur Verfügung gestellt.
Auch in der örtlichen Presse wurde die Ausstellung gewürdigt.

im Jahr 1998 wird die Ausstellung auf vier Tage erweitert

Bei 16 Künstlerinnen und Künstlern reichte der Platz nicht mehr aus.
Kellerräume kommen im Jahr 2000 dazu.

Die Beliebtheit und Bekanntheit der Ausstellung wächst, so dass im Jahr 2004 auch am folgenden Wochenende geöffnet wird.